Heiner Schmitz: Tales from the Wooden Kingdom
Cologne Contemporary Jazz Orchestra
Jan Schneider, Matthias Knoop, Christian Winninghoff, Matthias Bergmann – Trompeten
Peter Schwatlo, Paul Lüpfert, Ben Degen, Andreas Schickentanz, Wolf Schenk – Posaunen
Marko Lackner, Kristina Brodersen, Christoph Möckel, Matthew Halpin, Marcus Bartelt – Saxophone, Flöten, Klarinetten
Johannes Behr – Gitarre
Jürgen Friedrich – Piano
Volker Heinze – Bass
Alex Parzhuber – Schlagzeug
Veronika Morscher – Gesang
Heiner Schmitz – Leitung, Kompositionen und Arrangements
Unsichtbare Netzwerke, unzählige Gesichter und Stimmungen, farbenfroh und voller unterschiedlichster Geräusche – nein, es geht dieses Mal nicht um menschliches Habitat. Heiner Schmitz erzählt in seinem aktuellen Projekt „Tales from the WOODEN KINGDOM“ Geschichten aus dem Wald. Dieses empfindliche System symbolisiert ein friedliches und dennoch sensibles Miteinander, das dem Menschen in seinem Zusammenleben durchaus als Blaupause dienen darf. Hier stehen Schönheit und Chaos, Urgewalt und Ruhe eng nebeneinander und so sind die Stücke, die der 2019 mit dem WDR-Jazzpreis ausgezeichnete Komponist dem Cologne Contemporary Jazz Orchestra und der österreichischen Sängerin Veronika Morscher auf den Leib geschrieben hat, nicht nur als vielfältige Würdigung eines einzigartigen Lebensraums und fragilen Öko-Systems zu verstehen, sondern auch als kleines Wunschbüchlein für die Zukunft unseres gesellschaftlichen Miteinanders.
Der Komponist und Saxofonist Heiner Schmitz ist seit Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Jazzszene. 2019 für seine einzigartige musikalische Sprache mit dem WDR-Jazzpreis ausgezeichnet, beleuchtet er seine kompositorischen Ideen mithilfe seiner verschiedenen, stets konzeptionellen Projekte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Zu seinen herausragenden Projekten gehören sicherlich „ODYSSEE – Saga meets Jazz Orchestra“ und „Sins & Blessings“, welches sich mit den 7 Todsünden und deren Schokoladenseiten beschäftigt und für ein kammermusikalisches Large Ensemble komponiert wurde.
Als Gastdirigent – und Arrangeur ist er zudem bei international bekannten Klangkörpern wie der HR-Bigband, dem Sunday Night Orchestra oder dem Staatsorchester Braunschweig gefragt.
Bei der Hiphop-Jazz-Formation „JAZZKANTINE“ ist er seit 2008 fester Saxofonist und somit ständiger Gast der deutschsprachigen Club- und Festival-Szene, und auch als Dozent für Komposition und Jazz-Theorie ist er seit 2011 am Institut für Musik in Osnabrück für den Jazz-
Nachwuchs im Einsatz.
„Musik, die nur so bebt vor Emotionen.“ (Kölner Stadtanzeiger, 12.03.2010)
Veronika Morscher ist österreichische Sängerin, Texterin und Komponistin. Nach Abschluss ihres Bachelorstudiums am Berklee College of Music in Boston, USA, zog es die Musikerin wieder zurück nach Europa, wo sie ihr Masterstudium an der Musik und Kunst Uni Wien sowie an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln absolvierte. Seit 2015 lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Köln. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied mehrerer Projekte (“Of Cabbages and Kings”, “SH4iKH Extended”, etc.) und ist neben ihrem Solo-Projekt “Solitary Bird” auch als Feature-Gast auf zahlreichen CD-Produktionen (“Pablo Held Trio”, “Matthew Halpin Group”, “Owls”, etc.) zu hören. Veronika Morscher ist außerdem seit Herbst 2021 als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln tätig.
Das Cologne Contemporary Jazz Orchestra wurde 2002 zunächst als Composers Band gegründet, mit dem Ziel, die äußerst innovative und hoch professionelle Komponistenlandschaft der freien Kölner Jazzszene zu präsentieren und dieser abseits der WDR Big Band ein regelmäßig arbeitendes Großensemble zur Verfügung zu stellen.
Diese Grundidee stellte sich schnell als nachhaltig erfolgsversprechend heraus und so wurde die Arbeit der bandeigenen Arrangeure und Komponisten wie Frank Reinshagen, Jürgen Friedrich, Niels Klein, Ansgar Striepens und Marko Lackner inzwischen mit mehreren WDR Jazzpreisen gewürdigt, ein Preis den auch viele Gäste der Band wie Gabriel Perez, Markus Stockhausen, Florian Ross, Christina Fuchs, Nicolas Simion oder Stefan Pfeifer-Galilea vorweisen können. Auch der Einfluss auf die freie Szene war enorm, in der Jazzmetropole Köln gibt es kaum einen Musiker, der über die letzten 20 Jahre nicht mit dem CCJO in Berührung gekommen wäre.
Von Beginn an arbeitete das CCJO auf Projektbasis, ohne festen musikalischen Leiter und Bandrepertoiremappe, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und frischer Inspiration von außen.
Mit der Zeit verbreitete sich der exzellente Ruf der Band auch über die Stadtgrenzen hinaus, so daß das CCJO für internationale Komponisten und Arrangeure immer interessanter wurde. So arbeitete die Band im Verlauf ihres 15 jährigen Bestehens immer wieder auch mit Künstlern wie Darcy James Argue (USA), Paolo Fresu (IT), Gwilym Simcock (GB), Lars Möller (DK) oder David Liebman (USA) zusammen und spielte auf dem North Sea Jazz Festival Rotterdam (NL), dem Spot Festival Aarhus (DK), dem Moers Jazzfestival (D), auf diversen Jazzfestivals des WDR und in der Schweiz.
Seit jeher dient dem CCJO aber der Kölner Stadtgarten als Heimathafen für seine Konzerte, weshalb die Band auch oft und gerne als Stadtgarten Big Band betitelt wird. Mit der Gründung des Europäischen Zentrums für Jazz und Aktuelle Musik im Stadtgarten wird auch das CCJO zum Großensemble eben dieses Zentrums und begibt sich auch in seiner 20. Konzertsaison mit ungebrochener Neugier auf die Suche nach neuen musikalischen Abenteuern und Herausforderungen.
rec. Sept 2021 at Deutschlandfunk Köln